Kreisförmige Halos mit Öffnungswinkel 22° und 46°

 

Bei Cirrusbewölkung kann man unter Umständen einen vollständigen kreisförmigen Halo um die Sonne (oder den Mond in der Nacht)
beobachten. Es gibt diese kreisförmigen Halos mit einem Öffnungswinkel von 22°  und  von 46°. Der 46°-Halo ist sehr selten.
Je nach Wetterbedingungen sind auch nur Teile des kreisförmigen Halos zu sehen.

Die Entstehung dieser Halotypen fußt auf der Brechung des Lichts in langestreckten hexagonalen Eiskristallen, deren Lage im Raum zufällig ist.

Der 22° - Halo entsteht, wenn das Licht auf die Seitenfläche des Kristalls auftrifft. Dabei wird es in den Kristall hineingebrochen (zum Einfallslot hin) und beim Austritt aus dem Kristall erneut gebrochen (und zwar vom Einfallslot weg). Die gesamte Lichtablenkung beträgt dann 22°.
Diesen Fall kann man sich leicht an einem gleichseitigen Prisma veranschaulichen, dessen 3 Winkel jeweils 60° sind und in dem ein
Sechseck einbeschrieben ist.

Beim 46° - Halo tritt das Licht auf die Deckfläche des Kristalls auf. Die gesamte Lichtablenkung von der ursprünglichen Einfallsrchtung beträgt
in diesem Fall 46°.

Die Kreise sind farbig, wobei rot innen und blau außen liegt.

 

 

 

 

Vollständiger 22°- Halo  um den Mond, 18.1.2016, 22:54 Uhr MEZ, BS-Waggum  (Foto: Jürgen Duske)

Aufnahmedetails:
Kamera  SONY A850, f = 17mm,  Bel.z. 1 Sekunde, Bl. 4,  ISO 3200